"Beim Fahrradfahren gibt es kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung." Diesen Spruch hörte man an diesem Sonntagnachmittag an der Koppelschleuse in Meppen sehr oft. Dort, wo sich 1500 Fahrradfahrer zum 9. Anradeln trafen und gemeinsam über den Kunst-, Kultur- und Genussmarkt schlenderten. Selbst immer wieder einsetzende Regenschauer konnten ihnen nichts anhaben.
Landrat Reinhard Winter und Meppens Bürgermeister Helmut Knurbein waren zwar nicht mit dem Rad zur offiziellen Eröffnung gekommen, lobten aber das Durchhaltevermögen der Radfahrer und stellten abermals heraus, wie wichtig der Fahrradtourismus für das Emsland sei. "Wir sind einfach eine Fahrradregion, viele Urlauber kommen nur her, um unsere tollen Wege kennenzulernen, und heute sieht man, wie gut dieses Fest auch von den Einheimischen angenommen wird", sagte Knurbein und blickte auf die geschätzt 4000 Besucher an der Koppelschleuse.
Das Emsland ist Fahrradland. Das werde auch mit dem Anradeln besonders deutlich, so die Einschätzung von Landrat Winter. "3400 Kilometer ausgewiesene Radwege haben wir im Emsland. Hier in der Region ist das etwas ganz Besonderes."
Seit neun Jahren fällt jeweils am letzten Wochenende im April der Startschuss zum Anradeln. Organisiert und initiiert wurde es wieder von der Emsland-Touristik, gemeinsam mit allen örtlichen Tourist-Informationen, die die einzelnen Sternfahrten geplant hatten.
Das Festwochenende war neben dem Anradeln mit dem Sattelfest der Interessengemeinschaft Ems-Radweg und dem 25-jährigen Jubiläum von TIM verbunden. Geschäftsführer Manfred Büter sagte: "Wir haben lange geplant, viel organisiert und sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis." Schon vor zwei Jahren habe er sich die ersten Gedanken gemacht und war am Sonntagmorgen etwas aufgeregt: "Ich habe noch nie so oft auf die Wetter-App geschaut und bin froh, dass sich die Sonne immer wieder blicken lässt." Allein acht TIM-Mitarbeiter seien den ganzen Tag unterwegs, um für Sauberkeit zu sorgen. "Dieses Wochenende ist zu einer Herzensangelegenheit geworden und es hat sich gelohnt."
Regionale Köstlichkeiten
Auf dem Kunst-, Kultur- und Genussmarkt präsentierten sich diverse Vereine, Organisationen, Gastronomen und Gemeinden. Auch die Sponsoren ließen sich blicken, viele kamen sogar mit dem Rad, wie zum Beispiel Oliver Roosen, Vorstand der Sparkasse Emsland. 22 Kilometer legte er zurück. "Dutzende Kollegen sind mitgefahren, wir müssen unsere Fahrradregion schließlich unterstützen", erzählte er am Rande der Veranstaltung.